Auf dem Horner Wochenmarkt und bei der „Langen Kulturnacht“ ist eine bemalte Bank entstanden, nicht nur in fröhlichen Farben, sondern auch mit Worten und Gedanken verziert, die Erreichtes und Wünsche für die Zukunft widerspiegeln, wenn Menschen an eine „gute Gesellschaft“, an gutes Zusammenleben denken. Bei der „Kunst am Wall“ ist sie in direkter Nachbarschaft zur Bühne bis Ende Juli zu sehen, und nicht nur das, auf ihr ist auch „gute Gesellschaft“ zu erleben – bei den Konzerten am Wochenende, aber auch einfach so bei Spaziergängen auf den Wallanlagen
Danach wird die Bank voraussichtlich um die Horner Stadtkirche herum zu finden sein und für diverse Aktionen zur Verfügung stehen, um „gute Gesellschaft“ zu genießen und auch darüber im Gespräch zu bleiben.
Pfarrer Matthias Zizelmann
Juli 2022
Unter dem Motto „In guter Gesellschaft in Horn“ wurde zusammen mit Bürger*innen aus Horn und dem Projekt Chribal eine Bank für die Veranstaltung Kunst am Wall gestaltet. Hierbei kamen tolle Ideen und Anregungen zusammen, die alle durch die Fragen entstanden:
was braucht es für eine gute Gesellschaft? Oder was macht eine gute Gesellschaft aus?
So schrieben einige, dass es „nette Gespräche“ oder „Freundschaften“ brauche, aber auch „Akzeptanz“ und „Offenheit“ tragen dazu. Nach dem Gestalten wurde die Bank, neben anderen gestalteten Bänken, ab dem 02.07.2022 auf dem Burgwall in Horn aufgestellt und sollte zum Nachdenken, Verweilen und Gespräche führen, einladen. Nun ist genau diese Bank leider verschwunden, dass macht uns traurig und ärgert uns.
Warum? - fragen wir uns. Warum überhaupt? Und warum gerade diese Bank?
Am liebsten hätten wir unsere Bank zurück. Gerne würden wir auch mit denen ins Gespräch kommen, die dies gemacht haben. Bewusst haben wir auf die Erstattung einer Strafanzeige verzichtet. Wir wären neugierig, Gründe zu erfahren, warum gerade diese Bank aus dem Stadtbild entfernt werden musste. Es erfordert mehr Mut miteinander über das Zusammenleben in Horn ins Gespräch zu kommen, als das Entwenden der Bank. Wir sind gespannt, ob dieser vorhanden ist.
Linda Brandau - 0151/61891279
Viele Menschen hatten sich auf den Weg gemacht, das Wetter war ideal, so konnten wir auf der Freilichtbühne in Bellenberg einen berührenden Nachbarschaftsgottesdienst feiern, bei dem – natürlich - die Kraftquelle des Theaters im Mittelpunkt stand. Wieder hatten Wiebke de Jong Posthumus und Regina Karlikowski von der Meinberger Künstlerinnengruppe „Freistil-Kunst-Team“ zwei ihrer Werke passend ausgesucht, die sie im Gottesdienst vorstellten und deren Bedeutung sie herausstellten.
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Aus dem VORAB
Veränderungen
Kürzlich verfolgte ich im Radio einen Bericht über den aus Bielefeld stammenden Liedermacher Hannes Wader anlässlich seines 80zigsten Geburtstages am 23. Juni. In dem Zusammenhang wurde eines seiner bekanntesten Lieder „Heute hier, morgen dort“ gespielt, in dem es im Refrain heißt: „So vergeht Jahr für Jahr und es ist mir längst klar, dass nichts bleibt, dass nichts bleibt, wie es war“.
Gerade in diesen Tagen erleben wir sehr deutlich die Bedeutung dieses Textes. Vieles hatten wir als selbstverständlich empfunden, was in anderen Teilen unserer Welt ganz und gar nicht selbstverständlich ist. Mal ehrlich, wer hat sich im letzten Winter denn ernsthaft Sorgen gemacht, ob die Wohnung warm genug wird. Die offen publizierte Überlegung, ob eine Raumtemperatur von 18°C zumutbar ist, hat zum Teil die Wogen der Empörung hochschlagen lassen. War es nicht selbstverständlich, dass jeder in der Lage sein muss, die eigene Wohnung auf seine individuelle Wohlfühltemperatur heizen zu können. Heute erleben wir, dass dies ganz und gar nicht selbstverständlich ist. Haben wir im nächsten Winter genügend Brennstoff, um unsere Wohlfühltemperatur zu gewährleisten? Und wer kann sich die gestiegenen Heizkosten überhaupt noch leisten?
„So vergeht Jahr für Jahr und es ist mir längst klar, dass nichts bleibt, dass nichts bleibt, wie es war“.
Wer hat denn im letzten Jahr ernsthaft am Frieden in Mitteleuropa gezweifelt? War der nicht auch selbstverständlich? Wesentlich geringere Dinge verschafften uns bereits erhebliche Probleme – oder? „So vergeht Jahr für Jahr und es ist mir längst klar, dass nichts bleibt, dass nichts bleibt, wie es war“. Es ist einfach notwendig, dass wir uns ein wenig mehr auf die Dinge besinnen, die wirklich wichtig sind. Dann werden viele „Probleme“ plötzlich klein, denn es ist gerade der wertschätzende Umgang miteinander, der unser Leben lebenswert macht. Es wäre schön, wenn es gelingt, auch aus der Entwicklung der letzten Monate positive Veränderung zu entwickeln, denn „So vergeht Jahr für Jahr und es ist mir längst klar, dass nichts bleibt, dass nichts bleibt, wie es war“.
Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern eine friedliche Zeit.
Uwe Rafflenbeul
Schauen Sie hier schon einmal in die gemeinsame Ausgabe der Kirchengemeinden Horn und Bad Meinberg an und freuen Sie sich auf die Druckausgabe!
Viel Spaß beim Lesen!
„Kraftquellen“, die uns Menschen stärken, gerade in unseren gegenwärtig herausfordernden Zeiten – sie stehen im Mittelpunkt der diesjährigen sommerlichen Nachbarschaftsgottesdienste. Am 3. Juli gestalteten die Künstlerinnen des „Freistil-Kunst-Teams“ den Gottesdienst in Bad Meinberg zur Kraftquelle „Kunst“ mit. Alle vier hatten je ein eigenes Bild mitgebracht, das im Verlauf des Gottesdienstes betrachtet wurde.
Auf Einladung der Lippischen Landeskirche, der ev.-ref. Kirchengemeinde Horn, des „Arbeitskreises gegen Nazis“ und des Integrationsbeirates sprach Dr. Markus End in der Burgscheune Horn vor rund 40 Interessierten zum Thema: „Armutszuwanderung? Anmerkungen zu einer antiziganistischen Hetzkampagne.“ End ist Antiziganismus-Experte am Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin.
In der Öffentlichkeit werde viel über eine vermeintliche „Armutszuwanderung“ diskutiert. In der Diskussion würden dabei oft, nicht nur von der extremen Rechten, antiziganistische Vorurteile gegen Sinti und Roma heraufbeschworen. Die Angst stecke tief in den Köpfen, lasse sich jedoch durch keine Kriminalitätsstatistik rechtfertigen.
Vertrauenspersonen der Kirchengemeinden Horn und Bad Meinberg
Die Lippische Landeskirche hat ein Präventions- und Interventionskonzept zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexualisierter Gewalt entwickelt. Die Kirchengemeinden Horn und Bad Meinberg haben beschlossen, sich diesem Konzept anzuschließen. Hierfür wurden von den Kirchenvorständen Vertrauenspersonen benannt, die als erreichbare und ansprechbare Personen vor Ort fungieren.
Sexualisierte Gewalt fängt nicht erst bei einem tätlichen sexuellen Übergriff an. Auch ständige verbale oder unauffällige körperliche Übergriffe sind sexualisierte Gewalt und dienen häufig der Vorbereitung des sexuellen Übergriffs. Täter/innen erschleichen sich das Vertrauen der Kinder und Jugendlichen und setzen diese nach erfolgtem Übergriff mit perfiden Behauptungen und Lügen unter Druck, um das Geschehene geheim und die Betroffenen verfügbar zu halten.
Aus dem Geflecht aus missbrauchtem Vertrauen, nach außen positivem Täter-Opfer-Verhältnis, Angst und Verstörung der Kinder und Jugendlichen ist es für die Betroffenen sehr schwer, um Hilfe zu „rufen“ und gehört zu werden. Im Durchschnitt werden betroffene Kinder und Jugendliche erst nach dem siebenten „Hilferuf“ ernstgenommen. Hier muss die Gesellschaft sensibler werden und genauer hinhören.
Wenn Betroffene den Mut und die Kraft aufbringen, muss jemand ansprechbar sein, der auf solche Meldungen vorbereitet ist und kompetente Hilfe vermitteln kann.
Das ist die Aufgabe der Vertrauenspersonen der Kirchengemeinden.Es können sich aber nicht nur Betroffene melden, sondern auch Menschen, die den Verdacht hegen, dass ein junger Mensch aus ihrem Umfeld Opfer sexueller Gewalt geworden sein könnte.
Für die Kirchengemeinde Horn wurde Petra Oberlag benannt. Petra Oberlag ist unter der Telefonnummer 0157 33 14 56 49 erreichbar.
Für die Kirchengemeinde Bad Meinberg wurde Rainer Holste benannt. Rainer Holste ist unter der Telefonnummer 05234 91 96 72 erreichbar.
Wir freuen, uns zwei Menschen gefunden zu haben, die sich für diese schwierige und wichtige Aufgabe zur Verfügung stellen.
Die Kirchenvorstände
der ev.-ref. Kirchengemeinden
Bad Meinberg und Horn
(aus dem Gemeindebrief Ausgabe 4/2020)
Am ersten Mittwoch im Monat sind die beiden Mitarbeiterinnen von „HBM chribal“, Linda Brandau und Henriette Ellermeier, von nun an auf dem Horner Wochenmarkt anzutreffen. Am vergangenen Mittwoch standen sie mit Kaffee und Keksen zum ersten Mal in der Mitte des Marktplatzes, um mit den Marktbesucherinnen und Marktbesuchern ins Gespräch zu kommen. Um die Atmosphäre in der Stadt und um Ideen, zu einem besseren Austausch miteinander zu kommen, drehten sich die Gespräche. „Erst müssen bestehende Gräben zugeschüttet werden.“, so meinte einer der Besucher, um aber gleich anzufügen: „Wenn man miteinander Kaffee trinkt, gemeinsam feiert oder zusammen kocht, kann das gelingen!“
So konnten Linda Brandau und Henriette Ellermeier viele Anregungen und Ideen für ihr Projekt mitnehmen, das in Kooperation der ev.-ref. Kirchengemeinden Horn und Bad Meinberg, der Stadt Horn-Bad Meinberg als Erprobungsraum der Lippischen Landeskirche ins Leben gerufen wurde.
Von nun an sind Linda Brandau und Henriette Ellermeier regelmäßig auf dem Wochenmarkt anzutreffen. Sie können aber auch in ihrem Büro in der Kirchstr. 3 in Horn kontaktiert werden. Außerdem laden sie sehr herzlich ein, sich am 10. Mai um 18 Uhr im Gemeindehaus, Kirchstr. 3, zu einer Ideenrunde zu treffen. Dazu ist eine Anmeldung bei Linda Brandau erforderlich: Mobil 0151 61891279 oder E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Groß ist die Freude über die gerade eingetroffene Nachricht aus Berlin. Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat die Förderung der Stadtkirche in Horn beschlossen. 109 470 Euro aus dem Denkmalschutzsonderprogramm X unterstützen die geplante Außenrenovierung der stadtbildprägenden Kirche. Dazu kommen schon fast 20 000 Euro an Spenden, die unter anderem durch das von der Bäckerei Mellies verkaufte „Kirchbrot“, aber auch durch viele Einzelspenden zusammengekommen sind. Dies zeigt, dass den Bürgerinnen und Bürgern „ihre“ Kirche wichtig ist. Die ev.-ref. Kirchengemeinde dankt aus diesem Anlass nochmals allen Spenderinnen und Spendern, aber auch besonders dem SPD-Bundestagsabgeordneten Sören Bartol, der aufgrund seiner Verbundenheit mit Horn und mit der Stadtkirche, in der er konfirmiert wurde und im Posaunenchor spielte, den Förderantrag unterstützte.
Nun muss der offizielle Förderbescheid abgewartet werden, der Kirchenvorstand wird sich jedoch in Kürze mit den nötigen Ausschreibungen beschäftigen können, die schon vorbereitet waren, aber coronabedingt „auf Eis“ gelegt wurden.
Matthias Zizelmann
Mai 2021
Download der Handreichung (PDF)
Die Kirchenvorstände der ev.-ref. Kirchengemeinden Bad Meinberg und Horn haben das Präventionskonzept der Landeskirche zum Umgang mit sexueller Gewalt diskutiert und beschlossen.
Als Vertrauenspersonen wurde für Bad Meinberg Herr Rainer Holste und für Horn Frau Petra Oberlag benannt.